Erkundung der näheren Umgebung – Göhrde am 22.06.2022

Erkundung der näheren Umgebung – Göhrde am 22.06.2022

Bei wunderschönem Sommerwetter trafen sich 18 Landfrauen am frühen Nachmittag zu einer Waldwanderung in der Göhrde. Einige Damen radelten zu dem Treffpunkt „Breeser Grund“.
Christine Hyfing freute sich, den Forstamtsleiter Dr. Uwe Barge und die Landfrauen begrüßen zu dürfen. Im Schatten der Bäume erzählte Dr. Barge über die Geschichte, Forstwirtschaft, Naturschutz der Göhrde und die Jagd.

Die Göhrde ist das größte zusammenhängende Mischwaldgebiet Norddeutschlands. Hier wachsen vorwiegend Kiefern, Buchen, Eichen und nur ca.10% Fichten. Diese ist der klare Verlierer des Klimawandels. Das Niedersächsische Forstamt Göhrde bewirtschaftet rund 19.000ha Landeswald, die in den Landkreisen Lüneburg und Lüchow-Dannenberg liegen. Auch hier fehlt es überall an Personal und dadurch können viele Aufgabenfelder nicht mehr ausreichend bewältigt werden. Durch die vielen Stürme befindet sich die Waldwirtschaft seit 2016 im Ausnahmezustand. In diesem Jahr kam noch massiver Windwurf durch drei schwere Stürme hinzu. Lange Trockenperioden in der Vegetationszeit begünstigt den Befall der Bäume mit dem Borkenkäfer. Hier ist dann schnelles Handeln angesagt, und die befallenen Bäume müssen entnommen werden.
Dr. Barge führte die Landfrauen in einen 50jährigen Eichenbestand, der nach dem Sturm 1972 wieder aufgeforstet wurde. Diese Eichen sollten, so war damals der Bedarf, -heute- als Furnierholz vermarktet werden. Nur heute ist kein Bedarf dafür. So ändern sich die Zeiten.
Weiter ging es zu einem wunderschönen Buchenwald mit vielen alten Baumriesen, die als Naturdenkmäler ausgewiesen und geschützt sind.
Die „Perle der Göhrde“ ist der „Breeser Grund“ 45ha groß. Früher hatten die Bauern hier Huteberechtigungen, die Erlaubnis hier ihre Schafe, Ziegen und Schweine zu hüten. Es war durch den offenen Waldcharakter guter Bewuchs von Heide-, Bergkraut und Gras vorhanden. Später blieb nur noch 1 Zone des Hutewalds über. Diese steht heute unter Naturschutz. Es ist ein Rückzugsort für seltene und geschützte Tiere. Über 900 verschiedene Käferarten, seltene Vögel – wie der Mauersegler leben hier. Zu sehen gibt es hier alle Zersetzungs- und Zerfallsarten von Bäumen.
Schafe werden hier zum Abgrasen des Heidekrautes eingesetzt.
Die Landfrauen waren sehr beeindruckt von diesem einmaligen Anblick.
Dr. Barge fand auf dem Weg eine Wolfslosung (scharfer Geruch) und erzählte den Landfrauen noch einige interessante Jagdgeschichten von Wilhelm I und Wilhelm II, die hier in der Göhrde oft auf Jagd waren.

Schnell verflog die Zeit und Christine Hyfing bedankte sich bei Dr. Barge für seine interessante und informative Führung.
Der Nachmittag wurde abgerundet mit einem abschließenden wunderbaren Kaffeetrinken bei Burmester in Almstorf.

 

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