Bettina Tietjen 16.11.2021

Bettina Tietjen 16.11.2021

Camping-Geschichten aus 25 Jahren
Bettina Tietjen erklärt den Bevenser Landfrauen, warum Campen glücklich macht

Wann kommt sie denn? Die rund 150 Bevenser Landfrauen und eine Handvoll Männer im Bevenser Kurhaus wirken angespannt. Der leckere Apfel- und Butterkuchen ist längst verzehrt. Da öffnet sich die Tür und Bettina Tietjen schreitet mit einem Lächeln herein. Man kennt sie, hat sie geradezu im Wohnzimmer sitzen als Gastgeberin der NDR-Talkshow, Moderatorin der Vorabendsendung „DAS“, sonntags im Radio bei „Tietjen talkt“.
Die Vorsitzende Christine Hyfing heißt die rheinische Frohnatur aus Wuppertal mit dem herzlichen Lachen willkommen, wollte dies eigentlich voriges Jahr schon, aber aufgrund der Pandemie fiel der Termin aus. „Gerne hätte ich meine 93-jährige Schwiegermutter mitgenommen, aber wir beide sind noch nicht geboostert“, legt Tietjen los. „Ich hoffe, Sie haben Zeit mitgebracht, denn das ist die letzte Lesung aus meinem Buch „Tietjen auf Tour – warum Camping mich glücklich macht“. Bald kommt mein neues Buch mit meinen Tagebuch-Eintragungen heraus“. Und sie legt los, mit ihren besten Camping-Geschichten aus 25 Jahren.
„Das erste Mal gecampt habe ich mit 18, gleich nach dem Abi und war mit Freundinnen im klapprigen VW-Bus nach Südfrankreich unterwegs.“ Lebhaft und im Plauderton erzählt sie noch ihren Erlebnissen dort, dem Stopp auf der Wiese an der Loire, als sie von der französischen Polizei geweckt werden, dem krabbeligen Käferüberfall, Nacktbaden und mehr.
„Das Gefühl, frei zu sein und jederzeit aufbrechen zu können, macht das Campen so toll. Campen ja – Überlebenscamp nein.“
Die Leidenschaft für das Campen setzt sie mit ihrem nächsten Trip fort. „Ein netter Mann, begeisterter Camper, den ich ‚den Ingenieur‘ nenne, mit seinem Feinsinn für technische Details.“ Es geht um die Camping-Tradition zu Pfingsten mit Saison-Anbaden in Dänemark im Kreis vieler Freunde weiter, über Sex im Nachbarbus, zu dem ihre beiden Kinder einige Fragen haben. Das Leeren des Campingklos, wo es zu „einem peinlichen Malheur kommt, da mir das Gefäß, das ich hinten auf dem Hollandrad hatte, herunterfiel …“
Es folgen Erlebnisse auf Korsika mit dem neuen Auto oder ihre „Zahnarztgeschichte“ auf Sardinien. Zwischendurch fragt sie auch mal das Publikum, ergänzt die Buchgeschichten durch andere Anekdoten.
Ihre spannende Art zu erzählen, teils im recht schnellen Sprechtempo, lässt die Zuhörerinnen im Bevenser Kurhaus schmunzeln und herzlich lachen. Etwa bei der Bären-Geschichte, die sich in Kanada abspielte, oder der vom demolierten Rücklicht beim Platzausweisen. Womöglich wegen oder trotz ihrer Geschichten wird sich vielleicht doch jemand zum Campen animiert fühlen.

Text AZ vom 19.11.2021 von Ute Bautsch-Ludolfs


Fotos von Ute Bautsch-Ludolfs


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