Lesung: Einfach losgehn! – Pilgern auf der Via Baltica Mit Heike Götz von Usedom bis Bremen am Dienstag, 12.11.2024

Lesung: Einfach losgehn! – Pilgern auf der Via Baltica Mit Heike Götz von Usedom bis Bremen am Dienstag, 12.11.2024

Die beliebte NDR-Moderatorin Heike Götz, nahm am Dienstag über 140 Landfrauen im Bevenser Kurhaus nicht mit dem roten Fahrrad auf eine Landpartie, um vor Ort mit interessanten Menschen zu sprechen, regionale Spezialitäten, Esskultur und ländliches Flair zu entdecken, sondern auf ihre private Pilgertour.
Die Vorsitzende des Landfrauenvereins Bevensen, Christine Hyfing, leitete ein, dass Pilgern im Trend liegt, auch nach Hape Kerkelings Pilgerbuch und da auch entsprechende Entdeckungen gemacht werden können.
Bevor Heike Götz auf ihr zweites Steckenpferd, nämlich das Pilgern zu sprechen kam, kam sie erstmal auf ihr Herzensprojekt, die Landpartie-Serie zu sprechen. Das Fahrrad sei dabei Stilmittel. Die Sendung gäbe es seit 1999. Dabei ist sie immer mit einem Filmtross, von etwa 8 Leuten unterwegs. Bei dem was sie sieht „machen die Menschen ihre Arbeit mit Herzen“.
Jetzt aber zum Pilgern. Mit ihrem Ehemann. Wenig Gepäck, nur das nötigste und dann: „Einfach losgehn!“.
So lautet auch der Titel ihres Buches, dass sie über ihre Tour herausgeben hat. „Ich gehe gern“, bekennt sie. Das hat was Besonderes. Wir spüren was um uns ist. Das geht in der Langsamkeit besonders gut. Rucksack auf dem Rücken und dann rund 20 Kilometer weit. Wo komme ich an. Das kann man auch hier erleben.“ Man brauche jedoch Anfangsenergie um sich aufzumachen.
„Wer war denn schon mal pilgern“, fragt sie in die große Runde. Zwei Finger gehen hoch. Die eine Frau berichtet, dass sie von Porto nach Santiago de Compostella gepilgert sei. Eine andere war auf dem heimischen Pilgerweg von Ebstorf nach Hanstedt.Heike Götz klärt auf, dass alle europäischen Pilgerwege zum großen Ziel nach Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens führen. Anhand von Karten zeigt sie historische verbürgte Wege.
Das Buch beschreibt ihren Pilgerweg, der in Swinemünde an der deutsch-polnischen Grenze startete und auf dem „Via Baltica“ von Usedom bis Bremen führte. Eine etwa 600 km Wegstrecke, die sie mit ihrem Mann in 29 Pilgertagen bewältigte. Sie zeigt Bilder, die Symbole und Zeichen der Wege, die Jakobsmuschel, das Pilgerbuch, die Stempel. Sie gibt Einblicke in Pilgerherben, meistens in Gemeindehäusern der örtlichen Kirche. Schlafgelegenheiten auf Feldbetten, mal auf Matratzen, große Kinderbausteine, selten mal ein Bett. Sie zitiert „Pilgern ist Beten mit den Füßen“ und beim Pilgern kommt man oft ins Denken“ an sein Verhältnis zu Gott oder zum Glauben. Das ist unvermeidlich.“ Gerade in Umbruchssituationen, Eintritt in den Ruhestand, nach Krankheit, nach dem Studium käme das Bedürfnis zum Pilgern oft. „Einfach losgehn“, ihre klare Empfehlung, man beschränke sich auf das Wesentliche, fände zu sich selbst.
Die authentischen Ausführungen dieser charmanten Frau lassen das spüren.

Text: Ute Bautsch-Ludolfs


Fotos: Bautsch-Ludolfs
-1. Vorsitzende Christine Hyfing
-Heike Götz (mit Jakobsmuschel)
-Karte/Buch

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